Klaus Mack
Sachverstand siegt über Ideologie: In dieser Woche haben 20 von 27 Mitgliedstaaten dem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes bei der Ständigen Vertretung der Berner
Konvention herabzustufen. Damit wird auf völkerrechtlicher Ebene die Voraussetzung geschaffen, dass die EU und anschließend die einzelnen Staaten Maßnahmen zur vereinfachten Entnahme des Wolfs
erlassen können. Der ausdauernde Einsatz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und unserer Landesgruppe für die Weidetierhalter trägt endlich Früchte.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und ihre spanische Kollegin hatten bis zuletzt im EU-Umweltministerrat das Vorhaben blockiert. Es wurde immer wieder behauptet, der Erhaltungszustand der
Tierart sei nicht hinreichend gesichert, um eine Bestandregulierung durch eine vereinfachte Entnahme auch mittels Bejagung zu ermöglichen. Dies ließ sich nicht mehr aufrecht halten, wie die von
der CDU/CSU-Fraktion veranlasste Anhörung im Umweltausschuss im Januar 2023 ergeben hatte.
Jetzt erkennt Ministerin Lemke die Realität kleinlaut an: "Die Bestandszahlen des Wolfes haben sich in den letzten Jahren so entwickelt, dass diese Entscheidung aus Sicht des Naturschutzes
verantwortbar und aus Sicht der Weidetierhalter notwendig ist", so die Bundesumweltministerin. Schließlich gibt es bereits über 20.000 Wölfe in der Europäischen Union und allein in Deutschland
bis zu 3.300 Tiere.
Herdenschutzmaßnahmen wie immer höhere Zäune und Ausgleichzahlungen allein führen zu hohen Kosten, aber nicht zu weniger Wolfsrissen. So stieg die Anzahl der verletzten, vermissten und getöteten
Nutztiere um 29 Prozent auf 4.333 im Berichtszeitraum 2022/2023. Die seit Anfang dieses Jahres hektisch vom Bundesumweltministerium eingeführte Schnellabschussregelung entpuppte sich als
bürokratischer „Rohrkrepierer“. Verwaltungsgerichte stoppten umgehend bereits erteilte Genehmigungen. Die Ergebnisse ihrer Partei bei den Landtagswahlen im besonders von Wolfsrissen geplagten
Brandenburg dürften Frau Lemkes Sinneswandel jetzt beschleunigt haben.
Im nächsten Schritt machen wir uns dafür stark, dass der Schutzstatuts des Wolfes in der Flora-Fauna-Habitat (FFH) Richtlinie der EU abgesenkt wird. Dadurch schaffen wir die Grundlage,
Erleichterungen zur Bestandsregulierung im Bundesnaturschutzgesetz zu schaffen und die Aufnahme des Wolfes im Bundesjagdgesetz zu ermöglichen. Nur mit einem aktiven Bestandsmanagement bekommen
wir die stetig wachsende Wolfspopulation in den Griff. Wir werden nicht lockerlassen, um die Anpassung der FFH-Richtlinie zügig voranzubringen. So sehen die Bürgerinnen und Bürger, dass
Hartnäckigkeit in der Politik sich am Ende auszahlt!