Roderich Kiesewetter
Vor rund zehn Jahren demonstrierten viele Ukrainerinnen und Ukrainer auf dem Maidan in Kyiv für eine engere Anbindung an die EU, sie kämpften für Demokratie, Freiheit und dafür, ein Teil der regelbasierten Staaten im Westen zu sein. 2014 überfiel Russland die Krym und die Ostukraine und annektierte Teile des Landes völkerrechtswidrig. Im Februar 2022 folgte der großflächige Angriffskrieg auf die gesamte Ukraine. In den besetzten Gebieten begeht Russland seitdem schreckliche Verbrechen: Mord, Folter, Vergewaltigung, Kindesentführung, einen Genozid. Mutig und entschlossen kämpft die ukrainische Bevölkerung seitdem weiter für Freiheit und Demokratie. Die Ukraine muss ein Teil von EU und NATO werden. Unsere zögerliche und geringe Unterstützung, die fehlende Munition und fehlende weitreichende Waffen führen jedoch zu hohen Verlusten bei den Soldaten. Viele sind seit einem halben Jahr ohne Pause an der Front, einige sind seit dem 24. Februar 2022 fast ohne Unterbrechung im Einsatz. Sie schützen damit auch uns in Deutschland vor dem Terrorstaat Russland und vor den imperialen Bestrebungen Putins. Der Wille der Ukrainer ist stark, aber die Schwäche des Westens ist groß. Das wurde bei meiner Dienstreise in die Ukraine vergangene Woche deutlich.