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Debatte zur Virenforschung: Wie die AfD versucht, aus Stimmung Angst zu machen

Alexander Föhr

 

Die AfD fordert ein Verbot der sogenannten Gain-of-Function Forschung. Forschung, bei der Viren neue Eigenschaften zugeführt werden. Ein Vorgang, der in der Natur eine Normalität darstellt. Viren mutieren unablässig. Durch die Gain-of-Function Forschung werden diese Mutationsprozesse beschleunigt. Es soll in Experimenten vorweggenommen werden, was in der Natur ohnehin passieren könnte. Diese Forschung hat nicht nur den Zweck, gefährliche Veränderungen eines Krankheitserregers frühzeitig zu erkennen, sondern auch zu verstehen, wie Krankheitserreger funktionieren. Mit diesem Wissen können Medikamente und Impfstoffe entwickelt werden. Es ist eine Forschung, die auch Gefahren birgt und eigentlich ein Thema, zu dem sich in der Sache gut diskutieren. Aber was fordert die AfD? Ein Verbot der Forschungsmethode, wenn diese gefährlich sein könnte. Als ob Forschung, die sich mit Viren beschäftigt, keine Risiken berge. Ein Verbot ist eine realitätsferne Maximalforderung, das von der großen Mehrheit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler abgelehnt wird und uns nicht weiterbringt. Was fordert die AfD noch? Standards, die national schon längst umgesetzt und an denen international schon längst gearbeitet wird. Damit beweist die AfD vor allem wieder eins: Es geht ihr nicht um die Sache, sondern um die Emotionen. Das Ziel: Aus der neuen Sensibilisierung für Viren und Virenforschung, die wir seit der Coronapandemie wahrscheinlich alle haben, Angst zu machen und aus Angst Stimmung. Dabei unterliegen Experimente mit Viren und Bakterien in Deutschland strengen Gesetzen und Vorschriften. Die Risiken der Gain-of-Function Methode werden benannt und minimiert, damit sichere und wissenschaftlich notwendige Forschung möglich ist. Ohne sie sind wir blind für die Gefahren neuer Pandemien.

 

# Video der Rede von Alexander Föhr