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Wir brauchen ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das seinen Namen verdient

Alexander Throm

 

Der Innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Alexander Throm, sprach am Donnerstag zur ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines „Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung“. Deutschland braucht Fachkräfte. Deshalb müssen wir die praktischen Voraussetzungen verbessern, damit gut ausgebildete Fachkräfte nach Deutschland kommen, sich hier dauerhaft ansiedeln wollen und integrieren. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Zahl der offenen Stellen bei rund 1,8 Millionen festgesetzt, 80 Prozent davon für Personen mit Berufsschulabschluss oder Hochschulstudium und nur 20 Prozent oder rund 400 000 Stellen für Ungelernte und geringer Qualifizierte. Diese 20 Prozent müssen und können wir aus dem Potenzial schöpfen, das bereits in Deutschland ist oder uns täglich zugeführt wird. Für die 80 Prozent, die wirklichen Fachkräfte, die die Wirtschaft fordert und die wir brauchen, bietet das Ampel-Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung jedoch gar nichts. Stattdessen verkehrt die Ampel die Fachkräfteeinwanderung, wie wir sie unter der unionsgeführten Bundesregierung eingeführt haben, in eine Einwanderung von Minderqualifizierten. Dabei ist eine gute Ausbildung der Garant für einen dauerhaft sicheren Arbeitsplatz und verhindert die Einwanderung in das Sozialsystem.

Ein Punktesystem wie in Kanada bringt keinen Fortschritt, denn Deutschland und Kanada sind nicht vergleichbar. Kanada hat ein Überangebot an Menschen mit guter Qualifikation, die dort einwandern wollen. Dies haben wir in Deutschland nicht. Wo Kanada eine Bestenauslese vornimmt, da betreibt die Ampel mit ihrem neuen Punktesystem ein Downgrading der Anforderungen auf ein Minimum.

Die eigentlich wichtige Entlastung der Ausländerbehörden und die Beschleunigung der Visaverfahren bringt das Gesetz nicht voran. Hier würden schnellere digitale Anerkennungsverfahren helfen und eine echte Trennung etwa zwischen Fachkräfteeinwanderung einerseits und Asyl- und Fluchtzuwanderung andererseits. Als Unionsfraktion schlagen wir deshalb vor, eine neue Bundesagentur für Einwanderung („Work-and-Stay“-Agentur) zu schaffen, die von Anfang an komplett digital arbeitet, die überlasteten Ausländerbehörden in den Kommunen entlastet und damit für schnellere Verfahren sorgt.

Wir brauchen ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das diesen Namen auch verdient. Diesem Anspruch wird das Gesetz der Ampel nicht gerecht.

# Video der Rede