Diana Stöcker
In der Debatte über den Corona-Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe betonte Diana Stöcker, Abgeordnete aus dem Wahlkreis Lörrach-Müllheim, dass die Ergebnisse des Berichtes nicht
wirklich überraschend seien. Inzwischen hätten viele Studien die damalige Situation von Kindern und jungen Menschen untersucht und Empfehlungen ausgearbeitet. Die Gesundheitspolitikerin stellte
fest, sich auch drei Jahre nach Beginn der Pandemie deutliche Hinweise auf anhaltenden psychosomatischen Stress zeigten, die allerdings nicht von den neuen Krisen um den Ukraine-Krieg und der
hohen Kostensteigerung durch die Inflation betrachtet werden könnten. Sie forderte die Bundesregierung deshalb dazu auf, für Kinder und junge Menschen niedrigschwellige und flächendeckende
Zugänge zu Beratungs- und Hilfsangeboten zu schaffen: "Wir brauchen schulpsychologische Unterstützungsangebote, z. B. mehr qualifizierte Schulsozialarbeit, die in den Schulalltag als Regelangebot
integriert wird." Vor allem brauche es eine angemessene personelle Ausstattung von sozialpsychiatrischen Diensten. Es dürfe nicht von finanziellen Zuschüssen der Kommunen abhängig sein, welche
Dienste sie anbieten, sondern sie müssten Teile ihrer individuellen Leistungen über die Krankenkasse finanzieren können. Stöcker machte sich schließlich für mehr therapeutische Angebote
insbesondere im ländlichen Raum und eine bessere Verzahnung von ambulanten und stationären Leistungen stark.
Ihre Erfahrungen während der Pandemie als Bürgermeisterin der Großen Kreisstadt Rheinfelden hätten deutlich gemacht, dass viele Kinder und Jugendliche sehr resilient seien, vor allem als sie
Verantwortung für ältere Menschen übernahmen und lösungsorientiert ins Handeln kamen. In Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern erlebe sie junge Menschen, die die Politik, die die Abgeordneten
in Berlin machen, genau beobachteten und kritisch Entscheidungen hinterfragten. Ein Grund sei auch, dass sie in der Corona-Krise persönlich erfahren mussten, wie politische Entscheidungen ihr
Leben konkret und unmittelbar verändert haben. Sie schloss ihre Rede mit einer positiven Botschaft: "Diese politische Sensibilisierung ist auch eine Chance, Jugendliche für Demokratie und
politisches Engagement und Verantwortung zu begeistern!