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Sonnenpaket: 20 Vorschläge nicht nur für das „Sonnenland“ Baden-Württemberg

Andreas Jung

 

Baden-Württemberg war im vergangenen Jahr das Bundesland mit den meisten Sonnenstunden. Dieses Potenzial gilt es auch, für die erneuerbaren Energien zu nutzen. Hierzu haben wir in dieser Woche ein ganzes „Sonnenpaket“ in den Deutschen Bundestag eingebracht. Es geht uns um den beschleunigten Ausbau der Sonnenenergie, um mehr Akzeptanz, um effizientere Förderung, und es geht uns um die Stärkung von Forschung und Handwerk, von Mittelstand und Industrie. Das formulieren wir in 20 Punkten.

Flächen müssen konsequent genutzt werden, und zwar vor allem dort, wo es keine Nutzungskonkurrenz gibt: Bei Parkplatzflächen etwa – unten parken, oben Sonne ernten. In Einklang mit dem Moor- und Gewässerschutz soll die Installation von PV-Anlagen auf Moorflächen und künstlichen Gewässern durch mehr Spielräume für die Genehmigung vereinfacht werden. Gleiches gilt auch für Besitzer von denkmalgeschützten Häusern – das Ziel muss sein, vor Ort die individuell beste Lösung zu finden.

Auch bei der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen setzen wir auf Ausgleich und klare Regelungen:  Dort, wo wir gute Ackerböden haben, hat die Landwirtschaft Vorrang. Dort wo es schlechtere Böden gibt, können PV-Freiflächenanlagen genehmigt werden. Mit der sogenannten Agri-PV wollen wir zudem eine echte Doppelnutzung von Flächen vorantreiben. Das steht alles unter dem Motto: Flächen optimal nutzen, beim Ausbau vorankommen und dafür jetzt alle notwendigen Weichen stellen.

Hierzu benötigen wir auch weniger Bürokratie – erleichterte und digitalisierte Anmeldeverfahren und die in der Krise zeitlich beschränkte Aussetzung von Zertifizierungspflichten. Es muss kinderleicht sein, eine Photovoltaikanlage anzumelden. Für Balkon-Solaranlagen müssen einheitliche Qualitätsstandards etabliert werden. Hürden, die es aktuell noch gibt, wenn Eigentümergemeinschaften gemeinsam eine PV-Anlage installieren oder Mieter den auf oder am Gebäude erzeugten Solarstrom beziehen möchten, müssen abgebaut werden. Das Signal muss sein: Jeder soll in PV investieren, und er darf nicht durch irgendwelche Hürden daran gehindert werden.
Weitere Punkte sind eine verbesserte Förderung über attraktive KfW-Kredite wenn zusätzlich noch ein Speicher errichtet wird, mehr Investitionen in die Forschung sowie eine Fachkräfte-Initiative: Klimaschutz braucht Klimawerker. Wir schlagen vor, einen neuen Ausbildungsberuf für erneuerbare Energien zu kreieren, der dann in unterschiedliche Bereiche weiterentwickelt werden kann – denn gut ausgebildete Fachkräfte und Handwerker sind das Rückgrat unserer Energiewende.

 

# Video der Rede