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Geschichte ohne Radiergummi

Gleich mehrere Kulturanträge brachte die AfD vergangenen Donnerstag im Plenum zur Debatte. Darin ging es zum einen um die Rückgabe der sogenannten Benin-Bronzen an Nigeria, zum anderen um eine Bewertung der allgemeinen Linien der Kulturpolitik, die die Ampelregierung verfolgt. Es ist richtig, dass wir die Kulturgüter denen überlassen, zu dessen Geschichte und kulturellem Erbe sie gehören. Wir müssen diesen für Namibia sehr großen historischen Wert ebenso anerkennen, wie die Tatsache, dass die Artefakte von der britischen Kolonialmacht „konfisziert“ und dann verkauft wurden. Da wir die identitätsstiftende Bedeutung dieser Kulturgegenstände anerkennen, sollten wir verstehen, dass wir auch unser eigenes historisches Erbe erhalten und pflegen müssen. Das war der zentrale Punkt meiner Ausführungen, die insbesondere bei der Grünen-Fraktion auf Unverständnis gestoßen sind. Grüne Politiker zeigen in ihrer Regierungsarbeit immer öfter, dass sie Teile unserer Geschichte am liebsten ausradieren und neu schreiben würden. Da wäre etwa das Bismarck-Zimmer im von ihm selbst gegründeten Auswärtigen Amt, das von  der Außenministerin Baerbock umbenannt wurde,  oder die Inschrift auf dem Humboldt-Forum, die nach dem Willen der Kulturstaatsministerin Roth überblendet werden soll, weil sie einen christlichen Bezug hat. Auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll umbenannt werden. Die Kulturpolitik darf nicht zum ideologischen Schlachtfeld und noch weniger zur Spielwiese der Grünen werden.