Yannick Bury
Die europäische Wirtschafts- und Währungsunion ist als Stabilitätsgemeinschaft konzipiert, mit einer unabhängigen Zentralbank, die sich der Stabilität des Geldwertes verpflichtet hat. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt garantiert dabei die dauerhafte Sicherung einer soliden Haushaltspolitik der Euro-Teilnehmer. Damit er seine Funktionen wirklich erfüllen kann, muss der Pakt durch den derzeit laufenden Reformprozess durchsetzungsfähiger werden. Mit unserem Antrag "Stabilitätsunion statt Schuldenunion - Stabilitäts- und Wachstumspakt festigen", fordern wir, die fiskalpolitische Disziplin in Europa zu sichern. Dazu muss der Pakt auf wenige Grundregeln verschlankt werden, ohne dabei die EU-Fiskalregeln zu verwässern. Für uns ist unabdingbar, dass das 60 %-Ziel zur Staatsschuldenquote sowie das 3 %-Ziel zur jährlichen Neuverschuldung erhalten bleibt. Auch die Zielsetzung eines verbindlichen Schuldenabbaus muss Bestand haben. Zusätzlich sind die Flexibilitätsklauseln klar auf Naturkatastrophen und extreme Wirtschaftskrisen zu reduzieren. Ausnahmen für Investitionen - wie sie immer wieder gefordert werden - würden dem Pakt einen Bärendienst erweisen: Sie würden Komplexität und Streitanfälligkeit erhöhen und den Pakt damit schwächen. Darüber hinaus setzen wir uns insbesondere dafür ein, die Verfahren zur Durchsetzung des Regelwerks effektiver auszugestalten. Hierzu gehören geringere Ermessensspielräume, eine objektive Überwachung der Einhaltung und ein regelbasiertes Verfahren für die Ausnahmeklausel. Wir dürfen den dauerhaften Zusammenhalt in der EU nicht gefährden und erteilen deswegen allen Plänen zur Vergemeinschaftung von Schulden in der EU eine klare Absage.
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