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Israelischer Präsident Herzog spricht im Bundestag

Am Dienstag, 6. September 2022 beehrte der israelische Staatspräsident Isaac Herzog den Bundestag mit seinem Besuch.

Herzog machte in seiner Rede deutlich, dass eine gemeinsame Zukunft von Deutschland und Israel nur auf einem gemeinsamen Verständnis der Geschichte beruhen kann. So zitierte Herzog seinen Vater Chaim Herzog, der 1987 als Präsident Israels ebenfalls im Deutschen Bundestag gesprochen hatte. 1945 hatte Chaim Herzog als britischer Offizier an der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen Anteil. Unter dem Eindruck seiner Erfahrung sagte er damals: „Kein Vergeben bringe ich, kein Vergessen. Nur die Toten haben das Recht zu vergeben. Die Lebenden haben kein Recht zu vergessen.“

Dies gelte nach wie vor, machte Isaac Herzog deutlich. Ein Vergessen wäre nicht nur eine Verpflichtung der Vergangenheit, sondern vielmehr auch eine Verpflichtung allen zukünftigen Generationen gegenüber. Herzog betonte dabei, dass das Andenken an die Shoa auch in Israel nicht immer leicht sei. Und dennoch sei sie unumstößlicher Bestandteil der nationalen Identität Israels.

Herzog schlug in seiner Rede mehrfach den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft: Wir können nicht ändern, was unter den Nationalsozialisten geschah. Doch wir können uns im Gedenken daran heute für Frieden zwischen den Völkern einsetzen.

Israel sei, so Herzog, dankbar für die Verbindung zu Deutschland und für die Freundschaft zwischen beiden Ländern. Man wisse den Beitrag Deutschlands zum Erfolg und zur Sicherheit Israels sehr zu schätzen. Besonders wichtig sei für die gemeinsame Zukunft beider Staaten die Grundlage von gemeinsamen Werten, auf denen eine Freundschaft gedeihen könne.

Am Ende seiner Rede fasste Isaac Herzog seinen Wunsch für die Zukunft entsprechend zusammen: „Seite an Seite – Hand in Hand. In eine erfolgreiche, hoffnungsträchtige Zukunft“.