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Ausrichtung auf eine nachhaltige Zukunft

Andreas Jung

Die Klimakatastrophe darf nicht in den Hintergrund des politischen Handelns rücken. Der aktuelle Bericht des Weltklimarates verdeutlicht auf eindrückliche Weise, dass wir nicht warten können, bis andere Krisen bewältigt sind. Die Stabilität unseres Umweltsystems ist akut bedroht. Die Klimakrise hat jetzt bereits verheerende Folgen. Und diese werden noch stärker zunehmen, wenn wir es nicht schaffen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. In der aktuellen Situation ist es selbstverständlich, dass der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine im Zentrum unserer Aufmerksamkeit steht. Wir verringern aufgrund dieses Krieges nun kurzfristig unsere Abhängigkeit von russischen Energieimporten. Und bei dieser Umstrukturierung müssen wir Sicherheitspolitik und Klimarettung zusammendenken. Das ist nicht unmöglich. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss in der Breite beschleunigt werden. Strom aus Sonne und Wind werden ergänzt durch Geothermie, Biomasse und Wasserkraft. Durch die von uns beschlossene Wasserstoffstrategie verringern wir weiterhin Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Flankiert wird dieser Prozess kurzfristig von neuen LNG-Terminals, um die Versorgungssicherheit auch in den nächsten Wintern zu sichern.

Auf der Pariser Klimakonferenz haben sich die Staaten der Welt dazu verpflichtet, den Klimawandel zu stoppen und die Klimakatastrophe zu verhindern. Das wird umso schwieriger, je länger wir warten. Und es wird schwieriger, wenn einzelne Staaten aus der internationalen Staatengemeinschaft ausscheren und ihren Fokus auf völkerrechtswidrige Invasionen legen, statt ihre Wirtschaft auf eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Zukunft auszurichten. Europa, und ganz besonders Deutschland, steht deshalb jetzt mehr denn je in einer Vorreiterposition. Wir müssen zeigen, dass Versorgungssicherheit, wirtschaftliche Schlagkraft und friedenspolitisch wichtige Unabhängigkeit von einzelnen Energielieferanten auch in der Praxis möglich sind. Wir allein können den Klimawandel nicht aufhalten. Aber ohne die deutsche Rolle im Konzert der internationalen Staatenvereinigung wird der Verhinderung der Katastrophe umso schwieriger.

Als CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg im Deutschen Bundestag plädieren wir deshalb für eine Partnerschaft von Wirtschaft und Gesellschaft, von Stromproduzentinnen und Produzenten einerseits und Verbraucherinnen und Verbrauchern andererseits. Wir sind davon überzeugt, dass wir einen wichtigen Beitrag leisten können. Denn eines macht der aktuelle Bericht des Weltklimarates auch deutlich: Die Stabilität unseres Klimasystems ist bedroht. Zerstört ist sie noch nicht. Wir können jetzt dafür sorgen, die Stabilität wieder zu festigen.

# Video der Rede von Andreas Jung