Die Wiederwahl von Emmanuel Macron ist Grundlage dafür, dass die deutsch-französische Partnerschaft gestärkt und Europa vorangebracht werden kann, auch dass die Geschlossenheit gegen Putin fortbesteht. Wäre Marine Le Pen gewählt worden, hätte man den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag in Schnipseln über dem Rhein ausstreuen können. Nicht alle Stimmen für Marine Le Pen stammten von Rechtsextremen. Da sind auch Bürgerinnen und Bürger dabei, die sich abgehängt fühlen, auf dem Land, in früheren Industriestädten, in Vororten. Frankreich ist tief gespalten. Macron muss gerade auch auf diejenigen zuzugehen, die ihn nicht gewählt haben. Er muss zusammenführen. Jetzt muss die neue Chance für deutsch-französische Initiativen kraftvoll genutzt werden, beim Klimaschutz etwa. Oder bei Sicherheit und Verteidigung. Da haben wir in den letzten Jahren gerungen, ohne viel zu erreichen. Denn die Kulturen sind sehr unterschiedlich. Sie müssen jetzt zusammengebracht werden zu einer europäischen Strategie. Der Mehrwert der EU muss noch deutlicher werden: Jeder für sich kann in der Antwort auf Putin oder auf die Klimakrise wenig erreichen. Das geht nur gemeinsam.
