Matern von Marschall MdB >> Am 21. April 2021 hat der Deutsche Bundestag den Einsatz der Bundeswehr am Horn von Afrika erneut verlängert. Seit 2008 beschützt die Mission mit dem Namen Atalanta Schiffe am Horn von Afrika vor Piratenangriffen. Die Bundeswehr war im Laufe der Jahre 34 Mal mit einem Schiff beteiligt. Zudem wurde in den vergangenen Jahren der Flugzeugtyp des Seefernaufklärers P-3C Orion insgesamt 22 Mal in Dschibuti stationiert, um das angrenzende Seegebiet über große Distanzen weiträumig aufklären zu können. Die Anti-Piraterie-Mission wurde 2008 als erster maritimer Einsatzverband der Europäischen Union ins Leben gerufen. Ziel war es, die Zahl der Piratenangriffe zu senken. Dieses Ziel wurde erreicht: Kam es im Jahr 2011 noch zu 237 Piratenangriffen am Horn von Afrika, so sank diese Zahl im Jahr 2012 auf 75 und im Jahr 2013 auf 15 Angriffe. 2019 und 2020 fanden keine Piratenangriffe mehr statt.
Da das primäre Ziel der Mission erreicht wurde, zeigt die deutsche Marine momentan im Einsatzgebiet keine ständige Präsenz mit einem Schiff oder Seefernaufklärer. Dennoch wurde das Mandat
verlängert, um schnell und flexibel reagieren zu können. Für Atalanta bleibt der Schutz der Seeschifffahrt das primäre Ziel. Davon profitieren auch die Schiffe des Welternährungsprogramms, die
Lebensmittel in das krisengeplagte Somalia liefern. Als Auftrag kommt für Atalanta die Durchsetzung des Waffenembargos gegen Somalia und die Bekämpfung des Drogenschmuggels, der zunehmend über
Ostafrika abgewickelt wird, hinzu. Dies geschieht derzeit mit Schiffen europäischer Partner. Deutschland hat an der Marine-Mission ein vitales Interesse. Zum einen an Stabilität in der Region,
zum anderen an sicheren maritimen Verbindungs- und Transportwegen. Als Exportnation ist dies für unser Land von zentraler Bedeutung – übrigens gerade für unseren Mittelstand und unsere Industrie
in Baden-Württemberg, deren Produkte per Schiff in alle Welt geliefert werden. Die Verlängerung erfolgte für ein Jahr bis maximal 22. April 2022.
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